Die Gestaltarbeit als Methode?

Gestalttherapie ist „auch“ eine Lebensphilosophie

Sie sieht den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele, eingebunden in sein persönliches Umfeld, mit individuellen Erfahrungen und Werten. Der Mensch ist ursprünglich ausgestattet mit allen Fähigkeiten, die er braucht.

Doch ob und wie er sie entwickelt, hängt von vielen Umständen ab. Manchmal verlernen wir im Laufe des Lebens, wichtige Impulse in unserem Inneren wahrzunehmen oder etwas hindert uns daran, ihnen zu folgen. Diese kreativen und lebendigen Impulse aufzuspüren und ihnen zu folgen und sie wieder erlebbar zu machen, setzt enorme Kräfte frei.

Die Gestaltarbeit zeichnet sich neben ihren vielfältigen methodischen Möglichkeiten speziell aus durch eine besondere innere Haltung des/der TherapeutIn der/dem Klienten gegenüber. Diese Haltung drückt sich durch eine hohe Präsenz, Zugewandtheit, Achtsamkeit, Wertfreiheit und Authentizität aus. Ich bin Deine partnerschaftliche Begleiterin.

Keine reduzierte Sicht auf Krankheit und Symptome

Die Gestalthaltung ersetzt die reduzierte Sicht auf Krankheit und Symptome durch die Anerkennung und Würdigung des individuellen Menschen in seiner gesamten Person und der von ihm gewählten Lösungsstrategien. Denn Heilung geschieht durch Würdigung. Unser individuelles Handeln hat immer einen Sinn; auch wenn wir uns Wünsche und Bedürfnisse verbieten, Impulse unterdrücken und den Sinn dahinter vielleicht nicht erkennen es wird ihn gegeben haben. Heute jedoch steht uns vielleicht genau dies im Weg.

Daher ist grundlegendes Ziel der Gestaltarbeit das Zugänglichmachen von unbewussten Vorgängen und automatisierten Verhaltensweisen. Denn mit dieser größeren Bewusstheit kann ich erkennen, wie ich mich selbst behindere und stattdessen lernen, wie ich mich mit meiner Stärke verbinde, meine Ressourcen nutzen und meine Kraft zielgerichtet für mehr Gesundheit und Lebensfreude einsetzen kann.

Das Erforschen Deines Gewahrseins, seine Entwicklung und Verfeinerung sind zentrale Ziele der Gestaltarbeit. Durch die Bewußtheit und Würdigung kann Veränderung entstehen.

Die Gestalttherapie lädt dazu ein, in vertrauensvollem Rahmen die inneren Türen zu öffnen und die dahinter verborgene Kraft zu entdecken und diese im gegenwärtigen Leben -wieder- verfügbar zu machen. Im verbesserten Kontakt zu mir selbst und meiner Umwelt werden die verborgenen Selbstheilungskräfte freigelegt und können ihre ganz eigene Kraft neu entfalten.

Besonderheiten der Gestaltarbeit

• wir arbeiten im „Hier und Jetzt“, die Gegenwart steht im Fokus
• Vergangenheit und Zukunft werden dann in die Arbeit einbezogen, wenn sie Bedeutung für Ihr momentanes Erleben haben
• der lebendige Austausch zwischen Dir und mir – ich begegne Dir authentisch, offen und partnerschaftlich
• die Sicht der Ganzheitlichkeit – ich sehe Deine gesamte Persönlichkeit mit eigenem Hintergrund, eigenen Erfahrungen, eigenem Sinn und System
• wir arbeiten erlebnisorientiert mit Übungen und Experimenten, als Möglichkeiten Dich selbst besser kennenzulernen, Neues Verhalten auszuprobieren
• vielfältige Methodenauswahl: Gespräch, Atem, Körperwahrnehmung, kreative Mittel, Personenaufstellung usw.
• wir verfeinern die Wahrnehmung für das, was gerade jetzt in diesem Augenblick zutage tritt und arbeiten mit einem auftretenden Widerstand, nicht gegen ihn, denn hier geschieht die Würdigung und der Widerstand kann sich auflösen.

Körperarbeit

Das Einbeziehen des Körpers in die Gestaltarbeit erlaubt einen besonderen Zugang zu Gefühlen, Blockaden und Impulsen. Mit unserem Körper drücken wir häufig innere Zustände wie z. B. Ärger, Unsicherheit oder Ängste aus, die unserem Bewusstsein nicht zugänglich sind. Die Arbeit mit der Körperhaltung, der Stimme, dem Ausdruck kann uns den Weg zu verborgenen Gefühlen zeigen und damit die Türe öffnen zu unterdrückter Energie und Kraft. Diese wieder erlebbar zu machen stärkt auf ungeahnte Weise unser gesamtes Selbst.

“Veränderungen finden von alleine statt. Wenn wir tiefer in das eindringen, was wir sind, wenn wir akzeptieren, was da ist, kommen die Veränderungen von alleine. ”

- Fritz Perls *1893-1971 Mitbegründer der Gestalttherapie

Vereinbare ein Erstgespräch

Erstgespräch

In diesem Gespräch erzählst du mir von deinem Anliegen, was dich bedrückt oder dir Probleme bereitet. Wir sprechen darüber, was du dir von der Therapie erhoffst. Manchmal ist das nicht so leicht zu sagen. Dann nehmen wir uns Zeit dafür, es herauszufinden. Ich höre dir aufmerksam zu, stelle gezielte Fragen, die dir das Erzählen von deinen Schwierigkeiten erleichtern werden und mir ein differenziertes Bild deines Bedarfes ermöglichen.

In diesem Gespräch wirst du einen ersten Eindruck von mir und meiner Art und Weise dir zu begegnen bekommen. Du wirst entweder direkt oder im Verlauf der nächsten Tage spüren, ob du mir vertrauen möchtest oder nicht und ob du dich mit deinem Anliegen bei mir gut aufgehoben fühlen kannst.

Auch ich gewinne in diesem Gespräch eine erste Vorstellung von deinem Anliegen. Sollte ich den Eindruck bekommen, dir nicht helfen zu können, werde ich dies offen sagen. Diese Offenheit sehe ich als meine Pflicht an, denn es ist mein Anspruch, jeder/m die oder der mich um Unterstützung bittet, diese so gut wie möglich zu bieten. Dazu gehört ggf. auch die Ehrlichkeit einer Weitervermittlung, wenn ich mich aus bestimmten Gründen außerstande fühle sollte. Du verwendest Zeit und Geld für die Hilfe die du brauchst und du hast ein Recht auf die bestmögliche Unterstützung.

Natürlich sprechen wir in diesem ersten Treffen auch über die organisatorischen Dinge.


Anne Janzen - Gestalttherapie